SPD, CDU und FDP - Nein zur Hundewiese

"Du kommst hier nicht drauf..." - das gilt zumindest für die Einstellung von finanziellen Mitteln für eine Hundewiese in den anstehenden Doppel-Haushalt. Doch es gibt auch gute Nachrichten, aber fangen wir von vorne an:
Unseren Antrag zum Haushalt hatten wir vorgestern in den Hauptausschuss eingebracht und dort nochmal ausführlich erläutert. Die Tatsache, dass sich viele Bürger:innen online ebenfalls für unseren Antrag ausgesprochen hatten und innerhalb einer Woche sogar 100 Unterschriften gesammelt wurden, änderte nichts an der weiterhin ablehnenden Haltung einiger Fraktionen, sehr wohl aber die Einstellung der Verwaltung. Auch die ersten Bekundungen aus der Bürgerschaft, laut der sich einige Hundehalter:innen eine Vereinsgründung zur Unterstützung vorstellen können, wurde nicht entsprechend unterstützt.
 
Die SPD, CDU und FDP konnten oder wollten unserem Anliegen einfach nicht folgen und stimmten mit der Mehrheit gegen unseren Antrag. Kein Votum für eine artgerechte Haltung, keine Unterstützung um das Sozialverhalten von Hunden zu fördern, keine Förderung für einen Ort an dem Mensch und Hund ohne Leine trainieren können.
 
Laut Peter Heepmann von der SPD Oerlinghausen ist eine Hundewiese in Oerlinghausen überhaupt nicht notwendig. Er hatte sich im Vorfeld erkundigt und der Leinenzwang wäre auf Waldwegen nicht gegeben, daher können Hundehalter:innen doch einfach auf diese ausweichen, um ihren Hunden einen entsprechenden Auslauf zu ermöglichen. Hier mussten wir in der Sitzung allerdings widersprechen, denn das ist nur zum Teil richtig: Im Naturschutzgebiet ist der Leinenzwang sehr wohl gegeben und es gibt monatelange Schonzeiten, in denen das auch für die anderen Waldwege gilt. Zudem geht es vielmehr darum, dass es einen Sammelpunkt gibt, an dem ein leinenloses Spielen unter Hunden möglich ist. Dies ist auf Waldwegen nicht praktikabel, weil diese auch durch Radfahrer und Wanderer genutzt werden.
 
Als weiteres Gegenargument nannte die SPD dann dass Problem einer zentralen Fläche und das man den innerstädtischen Verkehr zu einem solchen Platz nicht noch fördern möchte. Dass man zuvor aber die Empfehlung ausgesprochen hatte, die Halter:innen sollen die Wälder aufsuchen, die auch nicht direkt bei jedem vor der Tür liegen, hatte man schon direkt wieder vergessen. Wir hatten ohnehin angeregt, mehrere Flächen in unterschiedlichen Stadtteilen zu prüfen, womit man das Problem gar nicht erst schaffen würde.
 
Wie wir bereits im Vorfeld berichtet hatten, haben wir den Antrag gestellt, damit ein Betrag von 5.000,- Euro in den Haushalt eingestellt wird, mit denen man die Möglichkeit einer Hundewiese weiter nachverfolgen und entwickeln kann. Ein relativ überschaubarer Betrag, wenn man überlegt, dass die Hundebesitzer:innen jedes Jahr über 113.000,- Euro über die Hundesteuer entrichten.
 
Wie zu Beginn erwähnt gibt es auch gute Nachrichten zu verzeichnen. Im Ausschuss hatten wir darauf hingewiesen, dass Stukenbrock und Leopoldshöhe ebenfalls auf der Suche nach einer Hundewiese sind und Verl und Herford sogar schon weitere Flächen ausweisen möchten. Alle guten Dinge sind drei: nach unseren zwei Anläufen in 2021 im Umweltausschuss und dem nun dritten Anlauf im Hauptausschuss, gab es einen ersten Teilerfolg zu verbuchen.
 
Der Bürgermeister zeigte sich einsichtig und nahm aus der Diskussion der Fraktionen für sich bzw. für die Verwaltung den Auftrag mit, nach geeigneten Stadt- oder pachtbaren Privatflächen zu schauen, damit diese im zuständigen Ausschuss vorgestellt werden können. Sollten dann weitere Hilfsmittel (Mülleimer, Kotbeutelspender...) für diese Flächen benötigt werden, bestünde die Möglichkeit diese durch bereits eingestellte Mittel (z.B. für Sitzbankerneuerungen etc.) zu decken. Wir werden diesen Vorgang weiterhin aktiv begleiten, um fortzuführen was wir begonnen haben.
 
Diese Entwicklung zeigt uns erneut, dass man niemals verzagen sollte, denn aufgeschoben ist erneut nicht aufgehoben. Bei der nächsten Kommunalwahl können die Hundebesitzer:innen das Blatt ohnehin wenden, dann können Sie die ablehnenden Parteien an die Leine legen und andere Ketten lösen...
Initiative Oerlinghausen: wir setzen uns für Sie ein, ganz gleich, ob es um zwei oder vier Beine geht - Pfote drauf!