Am vergangenen Montag fand im Naturfreundehaus eine Presseveranstaltung, zur Genehmigung der Mountainbikestrecke, auf dem vereinseigenen Gelände statt. Unsere Fraktion hatte diese Veranstaltung begleitet und die anschließende Streckenbegehung dazu genutzt, sich ein Vor-Ort-Bild von den beiden Trails zu machen.
Die Eröffnung der Veranstaltung erfolgte durch Herrn Holger-Karsten Raguse, der seinerseits das Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe leitet. Herr Raguse erinnerte in einem kritischen Rückblick auf den Verlauf des Verfahrens, betonte aber ausdrücklich, dass man trotz "Schatten und möglicher Nadelstiche" eine Konfrontation hatte, die vielleicht notwendig war, um letztendlich zu einem konstruktiven Ergebnis zu kommen. Dieses Ergebnis war der in der Veranstaltung präsentierte Genehmigungsvertrag für den »NaturFreunde-Trail«. Für ein solches Pilotprojekt sei die hier gebotene Konstellation geradezu einmalig, betonte Herr Raguse. Denn die Strecke wird auf einem vereinseigenen Gelände entwickelt, von einem Verein der sich durch Naturverbundenheit und einer entsprechenden Expertise auszeichnet und keine Zweifel aufkommen lässt, den Anforderungen an die Genehmigung gerecht zu werden. Unter anderem wird eine Ausgleichsfläche mit neuen Bäumen bepflanzt, um die zeitweilige Umwandlung der Nutzungsart zu ermöglichen. Es ist zudem zu betonen, dass die Strecke auf einer Fläche entstanden ist, die für diesen Zweck nicht gerodet oder geräumt wurde, sondern bereits durch Umwelteinflüsse geschädigt war und lediglich durch Erdbewegungen, ohne die Verwendung zusätzlicher Materialien, entstanden ist.
Dieser Ausführung schloss sich auch der Verwaltungsvorstand vom Kreis Lippe – Frau Dr. Ute Röder – an und lobte die bisher entstandene Streckenführung und die damit verbundene Leistung. Sie sprach einen »Dank an das Ehrenamt« gegenüber denjenigen aus, die den bisherigen Streckenbau mit begleitet haben und bescheinigte dem »NaturFreunde Bielefeld e.V.« gleichzeitig eine hervorragende Kompetenz bei der »Kinder- und Jugendarbeit«.
Der Vorsitzende der Ortsgruppe der NaturFreunde – Herrn Gerd Weichynik – nahm die Worte der beiden Vorreden auf, erinnerte an einen verbesserungswürdigen Diskussionsablauf mit ausgewählten Beteiligten und einem überraschend abrupten Ende; zumindest für die NaturFreunde! Doch auch in dieser Ausführung wurde deutlich, dass ein positiver Blick nach vorn mehr bringt als ein nachtragender Schulterblick. Sein Team und er selbst hoben die Bedeutung eines solches Projektes für die Kinder und Jugendlichen der Stadt hervor. Beim Projekt »Monte Scherbelino« in Bielefeld wurden wertvolle Erfahrungen gesammelt, die bei diesem Projekt äußerst hilfreich sein werden.
In den Ausführungen wurde deutlich, dass der Verein die Auflagen zum befristeten Genehmigungsvertrag ernst nimmt und auch zeitnah umzusetzen vermag. Den Anfang bildet eine Pflanzaktion von ca. 400 Setzlingen (Eichen), die bereits am heutigen Freitag mit Schülerinnen und Schülern der Heinz-Sielmann-Schule umgesetzt wird. Hier wird also nicht nur geredet, hier wird gehandelt und die Jugend direkt mit einbezogen. Das Jugendliche in den Entscheidungsfindungsprozess mit eingebunden und aktiv daran beteiligt werden, ist den Naturfreunden äußerst wichtig. Statt Fridays-for-Future-Demo wird hier eine Friday-Pflanzaktion vorgelebt. Ein großes Lob gebührt den teilnehmenden Schüler:innen und denjenigen, die dies ermöglichen, wie z.B. die OerliJugend und der dazugehörige Fördertopf »Jugendideen«.
Im Anschluss folgten alle Teilnehmer:innen der Aufforderung von Frau Dr. Röder, die Strecke nicht nur von oben aus dem Naturfreundehaus, sondern aus direkter Nähe zu begutachten.
Die beiden Strecken starten am Pieperweg und sollen am Welschenweg enden. Eine der beiden Strecke ist niedrigschwellig und somit für jeden gedacht, der die Bremse am Bike betätigen kann. Die andere Strecke ist herausfordernder und verlangt ein höheres Maß an Können, da die weiten Sprünge in etwa dem Level entsprechen, welches auch die Strecke im Schopketal aufwies, die vor knapp zwei Jahren zerstört bzw. zurück gebaut wurde. Die Strecken sollen grundsätzlich allen Bikern zur Verfügung stehen. Der Verein würde sich aufgrund der Pflege- und Erhaltungskosten über weitere Mitglieder freuen. Für diese sollen zukünftig auch Trainingseinheiten auf der Strecke angeboten werden.
Diese Möglichkeiten wurden auch in der gestrigen Sitzung vom »Soziales, Jugend und Sportausschuss vorgestellt. Auf unsere Bitte hin (siehe Bildanlage) wurde der Verein eingeladen, um einen Austausch zwischen Politik und Verein zu ermöglichen und den aktuellen Stand zu erläutern. Dabei wurde die über 100 Jahre anhaltende Verbundenheit zu unserer Stadt erläutert, dass umfangreiche Angebot und auch Engagement in Bezug auf Umwelt und Flüchtlingshilfe vorgestellt. Da jährlich bis zu 3.000 Übernachtungen im Naturfreundehaus gezählt werden, sind die Naturfreunde auch ein wichtiger Motor für den Tourismus in unserer Stadt.
Im Anhang finden Sie ein paar Bilder der Veranstaltung, sowie die gemeinsame Pressemitteilung vom Regionalforstamt, dem Kreis Lippe und dem Naturfreunde Bielefeld e.V., sowie die Pressemitteilung vom Bürgermeister der Stadt Oerlinghausen.
Initiative Oerlinghausen – für Sie vor Ort im Ort und immer auf dem Sprung!